Polares Blowing-Up
Beim polaren Blowing-Up wird die Transformation in
Polarkoordinaten verwendet, daher auch der Name.
-
Nehmen wir an, wir wollen die Singularität im Ursprung des folgenden
dynamischen Systems untersuchen:
= x2 - 2xy
= y2 - 2xy
-
Die Transformation in polare Koordinaten liefert das folgende System:
-
Wir wollen den Kreis mit r = 0 untersuchen und verwenden dazu das
vereinfachte (aber topologisch äquivalente) Modell
= rR(r,
),
=
(r,
)
Wenn man hier für r = 0 einsetzt bekommt man den Strom auf dem r = 0
Kreis (Abbildung 21). Singularitäten treten bei
= 0, pi/4, pi/2, pi, (5pi)/4, (3pi)/2 auf, und das Hartman-Theorem
(Linearisierung) kann nun Aussagen über den topologischen Typ einer
jeden Singularität machen.
-
Für
= 0 erhalten wir zum Beispiel
Daraus folgt, daß
(r,
) = (0,0)
ein Sattelpunkt mit einer instabilen Mannigfaltigkeit, die tangential zur
nach außen zeigenden radialen Richtung ist, und so weiter für
die anderen Singularitäten.
Abbildung 21:
Der Strom auf und in der Nähe des r = 0 Kreises für
(3). Da
und
das Vorzeichen wechseln für
->
- pi
ist es ausreichend, nur die gezeigten Singularitäten zu betrachten
Wenn nun der r = 0 Kreis in den Ursprung zusammengezogen wird so
erhält man das lokale Phasenbild, wie es in
Abbildung 22
zu sehen ist.
Abbildung 22:
Lokales Phasenbild für (1) im Ursprung, welches
durch Schrumpfen des r = 0 Kreises auf Null entstanden ist (vergleiche mit
Abbildung 13)
[<= Cusp-Bifurkation]
[== Polares Blowing-Up]
[=> Cusp-Singularität]