Die Cusp-Bifurkation

Wie schon bei der Hopf-Bifurkation, so wird auch die Cusp-Bifurkation durch eine entsprechende Singularität gekennzeichnet. Zur Untersuchung dieser Cusp-Singularität wenden wir ein neues Verfahren an, das sogenannt Blowing-Up. Diese Methode wird verwendet, um nicht-hyperbolische Fixpunkt zu untersuchen. Der Fixpunkt wird dabei mittels Koordinatentransformationen zu einer Kurve "aufgeblasen" (daher der Name "Blowing-Up"), welche eine Reihe von Singularitäten enthält. Die einfachste Form verwendet die Transformation in Polarkoordinaten, und heißt daher auch polares Blowing-Up.

Die Singularitäten der Cusp-Bifurkation lassen sich ebenfalls wieder durch Blowing-Up berechnen. Von Interesse ist hierbei die Cusp-Singularität, bei der, der Fixpunkt eine Spitze (Cusp) ausbildet.

Betrachten wir als einfaches Beispiel die Differentialgleichung

x punkt = p1 + p2x - x3
Wir wollen nun im (p1/p2/x)-Raum die Mannigfaltigkeit x punkt betrachten. Diese Mannigfaltigkeit ist in Abbildung 15 dargestellt (der besseren Übersicht wegen ist sie jedoch in die positive x-Achsenrichtung verschoben worden). Bei näherer Betrachtung fällt auf, daß es einen Bereich in der (p1/p2)-Ebene mit einem und einen mit drei Equilibria gibt. Wenn man, um von einem Punkt auf der Mannigfaltigkeit zu einem anderen zu kommen, einen "Sprung" durchführen muß, ist es aber nun möglich, durch geschicktes Umfahren der Singularität diesem "Sprung" auszuweichen (vergleiche dazu die beiden Linien auf der Mannigfaltigkeit in der Abbildung).

Abbildung 15: Eine Mannigfaltigkeit für die Cusp-Bifurkation der Differentialgleichung p1 + p2x - x3 (; die Mannigfaltigkeit ist in positiver x-Richtung verschoben, der Ursprung liegt eigentlich im Durchstoßpunkt von Mannigfaltigkeit und x-Achse). Unterhalb der Mannigfaltigkeit sind die Bereiche mit je einem bzw. drei Equilibria abgebildet.


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